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Ebbe im Kopf, Flut im Blog.

Tag: videospiele

Pixels

Dass diese Videospiele uns eines Tages in den Untergang stürzen würden, war ihnen schon lange klar. Nur hatten sie damit gerechnet, dass es die Killerspiele(r) sein würden.

Gaming, Glückseeligkeit und Weltfrieden

„Gaming can make a better world“ – so der schöne Titel dieses Videos. Es handelt sich bei dem Video um einen Vortrag der Game Designerin und Autorin Jane McGonigal (ein wenig Titel-Dropping: Doktor in Performance Studies, verliehen von der University of California, Berkeley), die darauf eingeht, inwiefern Computerspielen aktiv zu einer „besseren“ Zukunft beitragen kann.

Ein sehr kurzweiliger Vortrag, der sehr optimistisch auf das Gaming blickt, dabei jedoch leider ein wenig die kritischen Zwischentöne vermissen lässt. So werden zwar sehr schön einige Vorzüge der virtuellen Spielwelt dargestellt, es wird jedoch nicht darauf eingegangen, dass diese Vorzüge auch Gefahren in sich bergen (Eskapismus, Suchtpotential).

Wie also kann Gaming dazu beitragen, eine bessere Welt zu schaffen? Nach McGonigal zum einen dadurch, dass Gaming aus Spielern Menschen mit „Superkräften“ macht. Wenn ich täglich Street Fighter spiele, werde ich dadurch zwar keine blauen Energiekugeln aus meinen Händen schießen können, durch das Spiel werde ich aber gelernt haben, dauerhaft und sehr fokussiert an einem Problem zu arbeiten, etwa dem Besiegen eines bestimmten, besonders harten Gegners. In ihrer virtuellen Spielwelt sind Gamer nämlich vor allem hervorragende Problemlöser, die bei Onlinespielen zudem lernen kollaborativ an einer Aufgabenstellung zu arbeiten.

Zum anderen entwickelt McGonigal selbst Spiele mit, in denen konkrete realweltliche Probleme thematisiert werden. Hierzu gehören z.B. die Social Networking Games World Without Oil oder Evoke, die klar einen pädagogischen Ansatz verfolgen. So nimmt der Spieler in World Without Oil an einem Szenario teil, in dem die Ölreserven der Erde erschöpft sind und ist dazu aufgerufen, seinen realweltlichen Alltag an diesen Umstand anzupassen und in Form von Videos, Blogposts etc. zu dokumentieren. Das Spielkonzept wird dabei wohl am besten von folgendem Zitat beschrieben „The best way to change the future is to play with it first“.

Wer die Grenzen zwischen Gaming und Real Life gerne verwischen möchte, dem sei zudem slaveryfootprint.org ans Herz gelegt, wo es nicht darum geht, zukünftige Szenarien durchzuspielen, sondern ein aktuelles Problem zu reflektieren und es in Verbindung mit einer Spiel-ähnlichen Umgebung anzugehen.

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Nachtrag: Die Zeit hat online übrigens auch schon über McGonigal und ihre Sicht auf Computerspiele berichtet.